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Lars Herla: Bericht aus Moldawien/ 4. Versorgungsreise für 1000 Ksuh


„Don´t stop me now“Freddie Mercury

 
 
Für mich gehört zu einer guten Reisevorbereitung und der damit natürlich verbundenen Organisation aller benötigten Materialien für die Herstellung von Ohrpaßstücken auch das Herunterladen von Musik.  Es hat mir auf allen Versorgungsreisen geholfen, die teilweise sehr emotionalen Momente bei der Hörgeräteversorgung zu verarbeiten, aber auch als Motivation für  die zum Teil sehr anstrengende Arbeit.

Zu dieser Reise war es dann das "Best of  von Queen", unter Anderem mit dem in der Überschrift befindlichen Titel.

"Don´t stop me now", das gilt für jeden Einzelnen des Teams nach Moldawien/Gagauzien. Keiner war zu stoppen und steckte voller Energie!


Angesichts der Unruhen im Nachbarland Ukraine ging es dieses Mal mit etwas gemischten Gefühlen nach Moldawien. Glücklicherweise verflogen dieses Zweifel bereits nach wenigen Stunden, denn vor Ort gab es keinerlei Anzeichen für bevorstehende Unruhen.
Ich möchte das Fazit dieser Versorgungsreise gleich vorweg schicken: Erfolgreich, Emotional und alle gesund zurück.
Die von mir zu entrichtende Arbeit ist zwar immer die Selbe, allerdings sind die Umstände und Gegebenheiten immer anders.

Am Anfang  ging es ins Internat nach Hirbovat, wo wir von ca. 90 Kindern, die zum Teil nicht nur schwerhörig, sondern auch geistig behindert waren, empfangen wurden. In einer solchen Schule geht es nicht laut zu, sondern es ist alles sehr leise und ruhig.

Für unser westliches Verständnis: verdächtig ruhig. Daher ist es dann umso schöner, wenn das Team nach  Stunden der Einstellung von Hörgeräten und Reparatur/Ersatz von Ohrpassstücken die „leise“ Dankbarkeit von den Kindern erfährt.
Sie haben nicht viel, aber sie haben ein großes Herz und genau das gehört für diese Momente alleine uns. Es erfüllt einen mit Stolz und großer innere Zufriedenheit, wieder einmal geholfen zu haben.
 
Nach der Abreise aus Hirbovat ging es noch am Abend ins ca. 140 km entfernte Comrat, der Hauptstadt des autonomen Staates Gagauzien
Spät schlugen wir dort unsere Zelte auf, um am nächsten Tag fast 13 Stunden durchgehend mit und an den Menschen zu arbeiten. Wir konnten durchweg Hörerfolge in der Anpassung verzeichnen und hatten keinerlei Ausfälle aufgrund eines zu  starken Hörverlustes, wie wir es zum Teil in Odessa 2011 erleben mussten.
Es fällt mir immer wieder schwer zu verstehen, warum es bei uns In Deutschland für die Menschen so einfach ist, eine optimale Versorgung zu erhalten, und die Menschen dort kaum die Chance haben Ihr Leben würdig und „lebensgerecht“ zu führen.
Wie hoch der Stellenwert unseres Handelns ist, zeigt dann auch die Einladung des Präsidenten von Gagausien Mihail Formuzal, am vorletzten Tag unserer Reise. Er bedankte sich im Namen der Bürger von Comrat für unsere Hilfe, und führte uns vor Augen, dass es eben nicht selbstverständlich ist, etwas zu hören. Für die Menschen dort ein kaum zu verstehender Vorgang, wie man es mit unserer Technik schafft, wieder etwas zu hören und damit auch akustisch wieder am Leben teilnehmen kann.
 
Was bleibt mir persönlich von dieser Reise?
 
Glück und Zufriedenheit, den Menschen im Armenhaus Europas geholfen zu haben. Wieder einmal zu erfahren, was echte Dankbarkeit ist und die Gewissheit den heißen Stein mit einem weiteren Tropfen zum Abkühlen gebracht zu haben. Wenn bekanntlich jeder Tropfen den Stein höhlt, dann müssen auch diese Tropfen irgendwann den heißen Stein beruhigen können?!
 
Das Geburtsdatum meines Reisepasses zeigt mir zwar etwas deutlich Anders, und aufgrund der Altersbeschränkung des Round Table kann ich inzwischen kein aktiver Round Tabler mehr sein kann - aber AKTIV -. Ich möchte all` denen, die uns über die social medias und auch finanziell unterstützt haben, Dank sagen. Wir sind und bleiben!!!  der geilste Serviceclub der Welt, ob "Round- oder Old Tablers" oder wie würde es Freddie Mercury sagen?:
                          „ …we are the champions“!