Zum
zweiten mal durfte ich an der Versorgungsreise in die Ukraine teilnehmen, um an
der Seite von Andreas Perscheid für 1000 Kinder ca. 2000 Ohrstücke zu
fräsen. Ich komme zwar nicht aus Ostfräsland, sondern aus Brake, dem Herzen der
Wesermarsch, aber dem Ruf des Round Table Deutschland, allen voran Tommy
Führer und Andreas Perscheid bin ich nur allzu gerne gefolgt.
Da
wir die Ohrstücke für die Kinder hergestellt haben, konnten wir leider nicht so
häufig bei den großen Erfolgen der Anpasser dabei sein, allerdings wird mir
eine kleine Geschichte in Erinnerung bleiben, die im Grunde alles zusammenfasst,
was dieses Projekt so einzigartig macht.
Nachdem
ich die letzten Ohrstücke gefräst habe, bin ich rüber in den Anpaßraum, um
meine Sucht nach den Kinderaugen und das darauf folgende Lachen zu stillen.
Diesesmal
waren es allerdings nicht die Kinderaugen, die mich zutiefst berührten, sondern
die erwartungsvollen Augen der Mutter.
Die
angefertigten Ohrstücke passten bei dem kleinen und mehrfach behinderten Jungen
super, so war es für mich ein leichtes die bereitliegenden Hörgeräte
anzupassen. Danach geschah das, was alle Teammitglieder eben nicht vergessen
können, das Kind fing an Laute von sich zu geben.
Der
kleine Junge, der vor mir saß, damit ich die Gerät besser einstellen konnte,
wiederholte meine Laute und zwar ganz leise und vorsichtig.
"Bababa",
kam aus seinem Mund. Er konnte mich nicht sehen, aber jetzt hören!
Sehen
konnte ich allerdings die Mutter, deren vor wenigen Minuten noch so klaren
Augen langsam anfingen glasig und rot zu werden.
"In
ganz Kiew hätte es noch kein Experte gesachafft!", berichtete sie und nun
durfte ich in diesem Moment dabei sein. Die beiden zogen in die langsam
hereinbrechende sehr kalte Nacht von Kiew, nun aber mit dem Wissen,
das sie sich zukünftig nicht nur über Zeichenspürache unterhalten können,
sondern eben auch auditiv.
Ein
Wahnsinn`s Moment, der in meinem Herzen einen großen Platz einnehmen wird.
Ein
Schlusssatz sei mir noch gestattet, schließlich muß ich altersbedingt bald
diesen geilen Serviceclub verlassen. 16 Jahre bin ich nun Mitglied im Round
Table, 15 Jahre habe ich mit aktiver Hilfe gewartet, weil irgendwie immer etwas
vorang hatte oder es nicht passte. Tabler - wartet nicht so lange, Ihr verpast
die geilste Zeit in Eurem Leben. Geht raus, helft, sammelt Geld für solche
Projekte.
"Bitte hört nicht auf solche Dinge
zu tun, Ihr sorgt Euch nicht nur um unsere Kinder, sondern macht die Welt ein
Stück weit besser", waren die ergreifende Worte einer Mutter vor unserem
Team, dem gibt es nichts hinzu zu fügen.
Gruß und ein herzliches YiT
Lars
Herla